Muskelrelaxans galt lange Zeit als das Nonplusultra, wenn es um das Loswerden lästiger Falten ging. Doch was sich wirklich hinter dem Wirkstoff verbirgt, wissen nur die Wenigsten. Die minimal-invasive Trickkiste hält jedoch noch mehr bereit, denn immer mehr Plastische Chirurgen setzen inzwischen auch auf Hyaluronsäure.
Doch welche Substanz ist für welchen kleinen Makel am besten geeignet? Und was gilt bei den verschiedenen Methoden zu beachten? Unser M1 Arzt Dr. Daniel Grassmann erklärt, was es mit den trendigen Beautymittel auf sich hat.
Muskelrelaxans vs. Hyaluronsäure – was für Substanzen sind das eigentlich genau?
Muskelrelaxans ist ein Wirkstoff, welches den Muskel im unterspritzen Bereich entspannt und in weiterer Folge die umliegende Haut glättet. Es handelt sich um einen synthetisch hergestellten Stoff und wird in flüssiger Form mit einer sehr dünnen Nadel verabreicht.
Hyaluronsäure ist ein natürlich vorkommender Stoff und Bestandteil unseres Körpers. Durch die Fähigkeit der Speicherung von Wasser und Integration in das umliegende Gewebe hat Hyaluron auch Einzug in die ästhetische Medizin gefunden. Es ist eine gel-artige Substanz und besitzt die Eigenschaft der Hebekraft und des Volumeneffektes, wodurch man Bereiche im Gesicht gewissermaßen „modellieren“ kann und auch ein Lifting-Effekt erzielt wird.
Wann wird Muskelrelaxans eingesetzt und wann Hyaluron?
Generell kann man sagen, dass Muskelrelaxans im oberen Gesichtsdrittel und Hyaluron eher im unteren Bereich des Gesichtes Anwendung findet. Eine Glättung der Zornesfalten, der Stirnfalten oder der Krähenfüße ist demnach nur mit einer Entspannung der Muskulatur möglich. Jedoch dient Muskelrelaxans nicht nur zur Faltenglättung, sondern kann die Mundwinkel oder Augenbrauen anheben (Browlift) oder durch Injektion den Kaumuskel (Facial Slimming) eine Gesichtsverschmälerung bewirken.
Möchte man jedoch eine Nasolabial– oder Marionettenfalte ausgleichen, muss man Hyaluron verwenden. Mit Hyaluron kann man demnach nur „etwas hinzufügen“ aber nichts „wegnehmen“, was einen gewissen Volumeneffekt zur Folge hat. Diesen Effekt macht man sich beim Aufbau des Kinns, einer Nasenkorrektur, einem Wangenaufbau oder bei der Definierung der Jawline zunutze. Auch bei der Lippenunterspritzung wird stets Hyaluron verwendet.
Wann ist ein Effekt sichtbar und wie lange hält dieser an?
Muskelrelaxans wirkt erst nach ca. 2-3 Tagen und entfaltet nach ca. 10 Tagen seine maximale Wirkung. Die Muskeln entspannen sich und die Haut in dem Bereich glättet sich nach und nach. Nach der Behandlung, welche nur wenige Minuten dauert und kaum schmerzhaft ist, sieht man in der Regel nur kleine Einstichstellen, welche nach kurzer Zeit nicht mehr sichtbar sind. Der Glättungseffekt hält etwa 3-4 Monate an und kann durch wiederholte Behandlungen verlängert werden.
Bei Hyaluron hingegen ist die Wirkung sofort sichtbar. Die Haltbarkeit ist abhängig vom verwendeten Produkt sowie vom Stoffwechsel (je höher Ihre Stoffwechselaktivität, desto kürzer die Haltbarkeit). Grob kann man einen Zeitraum von 3-6 Monaten nennen.
Bin ich nach der Behandlung gesellschaftsfähig?
Nach einer Behandlung soll für ca. 8 Stunden kein Make-up, Lippenstift oder Creme im Bereich der unterspritzten Region aufgetragen werden. Die Einstichstellen sind dank der dünnen Nadeln kaum sichtbar und verschwinden rasch. Nach der Behandlung mit Muskelrelaxans sind meist kleine Erhebungen, sogenannte „Quaddeln“ sichtbar, welche nach 2-3 Stunden verschwinden und völlig harmlos sind.
Nach einer Behandlung mit Hyaluron kann es zu leichten Schwellungen kommen, welche nach 2-3 Tagen wieder abklingen. Nimmt man die Lippenunterspritzung als Beispiel, so können diese für ein paar Tage geschwollen sein. Andere Regionen (Kinn, Jawline, Wange etc.) sind hier wesentlich unempfindlicher, sodass oft am nächsten Tag kaum mehr Spuren der Behandlung sichtbar sind.
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